Der Reisedurchfall (sog. Reisediarrhö) ist in den meis-ten Fällen harmlos und klingt in aller Regel ohne Komplikationen nach wenigen Tagen von selbst wie-der ab.
Nach Schätzungen erkranken 20 bis 50 % aller Rei-senden während ihrer Reise an Durchfällen. 30 % dieser Erkrankungen sind so heftig, dass die Betroff-enen zumindest kurzfristig ihre Reiseplanung vor Ort ändern müssen. Dabei besteht das höchste Risiko, an Reisedurchfall zu erkranken, in Mittel- und Südamerika, Afrika und Südostasien.
Ausgelöst wird der Reisedurchfall durch den Verzehr von mikrobiologisch verunreinigten Nahrungsmitteln oder Trinkwasser, begünstigt durch das ungewohnte Klima, Zeitverschie-bungen, fettiges Essen oder kalte Getränke.
Der wichtigste Schutz besteht daher im sorgfältigen Umgang mit Nahrungsmitteln und Trinkwasser, d. h. im Verzicht auf den Genuss von kalten Getränken, Eiswürfeln, offenen Wassern und Säften (v. a. an Straßenkiosken), Salaten, Obst, rohem Gemüse, scharfen Speisen und Meeresfrüchten.
Im Fall einer Erkrankung sollte möglichst schnell der entstehende Flüssigkeitsverlust durch hohe Trinkmengen – am besten mit Kamillen-, Pfefferminz- oder Fencheltee – wieder ausgeglichen werden. Außerdem empfiehlt sich schonende Kost wie Zwieback, leichte Gemüsesuppen oder Haferschleim. In den meisten Fällen ist der Reisedurchfall als eine besondere Form des akuten Durchfalls zwar eine unangenehme, aber nur eine kurzfristige Gesundheitsstörung, deren Symptome sich auch mit traditionellen Heilmitteln gut lindern lassen. So sind geriebene Äpfel seit jeher als Hausmittel gegen Durchfall bekannt.